Archivführer der Zürcher Gemeinden und
Kirchgemeinden sowie der städtischen Vororte vor 1798

bearbeitet von Dr. Otto Sigg


  

Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Rorbas (Bezirk Bülach)

I B Verträge auf Papier

darunter:
Akkord 1750 zum Bau der Kirchhofmauer mit Maurer Konrad Ganz von Freienstein, mit Unterschrift von Ganz.

III A Jahresrechnungen

Rechnungen über «das Kirchen-, Legaten- und Säckligut» 1772–1798, abgelegt durch die Pfarrherren J. Heinrich Rahn 1772/73 und Jacob Christoph Hartmann 1774–1798.

IV A Bände

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Stillstandsprotokolle 1773–1834, angelegt und von 1774–1801 verfasst durch Pfarrer Jacob Christoph Hartmann.

Stillstandsprotokoll Rorbas, 1773 - 1834

IV A 1: Stillstandsprotokoll 1773–1834. Im vorliegenden Protokolleintrag 1798 widerspiegeln sich die Umwälzungen durch die Revolution deutlich. Das Kirchengut wird vorsichtshalber dem Pfarrer in Verwahrung gegeben. Der Gerichtsherr von Teufen verzichtet künftig auf die bisher traditionell durch ihn vorgenommene Abnahme der Jahresrechnung, und gleichermassen gab der Pfarrer seinerseits das Amt als Gutsverwalter ab, um es aber auf Ersuchen hin wieder zu übernehmen. Der Stillstand in der neuen Zusammensetzung, nämlich bestehend aus dem Pfarrer, den zwei helvetischen Gemeindeagenten, den Präsidenten der drei Dorfgemeinden und sechs «Munizipalitätsgliedern», trat erstmals am 21. August zusammen. Geld gesammelt wurde für die riesigen (kriegsbedingten) Brandschäden in der Schweiz, speziell aber für die «durch den Krieg Verunglückten zu Stans».

 

Politische Gemeinde Rorbas

I A Urkunden auf Pergament

10 Urkunden 1481–1734; darunter:
Lehenbrief 1481 des Schaffhauser Klosters Allerheiligen um den Klosterhof zu Rorbas (Erblehen); Lehenbrief 1535 betr. den Hof des Zürcher Grossmünsters zu Rorbas, genannt klein Widum (Erblehen); Lehenbrief 1570 betr. den Hof des Grossmünsters zu Rorbas, genannt gross Widum (Erblehen; Brief ausgestellt in Folge einer unrechtmässig vorgenommenen grossen Zerstückelung des Hofes); Urkunde 1577 des Junkers zu Teufen als Gerichtsherr zu Rorbas betr. den vorgenommenen Einschlag einzelner Rebgrundstücke in der Allmend und Verleihung gegen Zins durch die Gemeinde; Einzugsbriefe 1582 und 1623; Urteilsspruch 1584 des Kyburger Landvogts und des Junkers zu Teufen im Streit zwischen den Bauern und den Taglöhnern zu Rorbas mit Erlaubnis für das Halten von an sich die Grünhäge und Bäume schädigenden Ziegen für Taglöhnerfamilien mit Kindern; Urteilsspruch 1608 mit in Folge eines Weidrechtstreits zwischen Rorbas und Nussbaumen vorgenommener Grenzbereinigung; «Brunnenbrief » 1610; Urteil des Gerichtsvogtes Heinrich Bänninger des Meiss’schen Gerichtes Teufen, Rorbas und Freienstein 1734 betr. ein Wegrecht. Zusätzlich eine Urkunde des 19. Jh. (Signatur IV A Nr. 11): «Zehnten-Loskaufs-Instrument» der Gemeinde Rorbas von 1841.

I BVerträge auf Papier

darunter:
Abschriften 18./19. Jh. der Offnung von 1406/1521; Vertrag 1661 zwischen Pfungen, Neftenbach, Embrach, Dättlikon und Rorbas betr. Unterhalt der Strasse und Wuhrung der Töss im Bereich der «Kolschwerzi»; Kreditaufnahme der Gemeinde 1685 unter Verschreibung des Gemeindehauses; Verkauf der Badstube durch die Gemeinde an Heinrich Kräb 1722; obrigkeitlicher Spruchbrief 1732 zwischen Gerichtsherr Meiss zu Teufen, den Gemeinden Rorbas, Freienstein und Teufen sowie dem Gerichtsvogt betr. Beachtung des gerichtsherrlichen Tavernenrechts; Lehenrevers 1738 verschiedener Gemeindebürger für 18 in der Allmend eingeschlagene Rebstücke in Stöcken; div. Flurangelegenheiten 18. Jh.; Marchenbeschreibung des allgemeinen Steinbruchs «ob dem Runstal».

II A Akten

darunter:
Rodel über die der Gemeinde und Kirche zustehenden Grundzinsen 1737; Bachverbauung nach Hochwasser 1701 und 1782; Nutzung des Steinbruchs 1702; Unterstützung für Hagelgeschädigte zu Rorbas, Freienstein und Teufen 1717.

IV A Bände

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«Beschreibung der im Jahr 1776 vorgegangnen Zehend-Bereinigung zu Rorbas zwischen dem … Stift zum Grossen Münster an einem und dem Amt Embrach am andern Teil».

Zehentbereinigung Rorbas, 1776

IV A 1: Zehntenbereinigung 1776 in Rorbas. Unter anderem sind 34 Jucharten Reben im Gebiet Holzrüti/Herrensteg ausgewiesen. Diese Reben wurden infolge des Bevölkerungsdrucks seit dem 16. Jahrhundert jenseits der Töss in Südlage unmittelbar oberhalb des Flusses neu eingeschlagen. Sie sind noch zur Mitte 19. Jahrhundert dokumentiert, waren aber nicht von der Qualität, dass sie die folgenden Krisen im Rebbau überdauert hätten.

 

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